Verfasst am:
17.08.2005, 14:13 Bühnenverein kündigt Tarifverträge mit Orchestermusikern
Bühnenverein kündigt Tarifverträge mit Orchestermusikern
Warnstreiks drohen
Köln, 11.08.2005. Im Rahmen der derzeit laufenden Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft der Orchestermusiker (DOV) hat der Deutsche Bühnenverein die Vereinbarungen zum 13. Monatsgehalt, dem Urlaubsgeld und Regelungen zur Arbeitszeit und Vergütung aufgekündigt. Hauptgrund für die Kündigung soll die ablehnende Haltung des DOV in den Reformverhandlungen zum Tarifvertrag sein. Auswirkungen haben die Kündigungen nur auf die Arbeitsverträge, die in Zukunft neu geschlossen werden.
Die bisherigen Vergütungen könnten nach Auffassung des Arbeitgeberverbandes nur dann im selben Maße weitergezahlt werden, wenn es zu deutlichen Änderungen hinsichtlich des Arbeitseinsatzes der Musiker käme. So sollte beispielsweise die Dienstauslastung gesteigert und in anderen Orchestern ausgeholfen werden. Das Gleichgewicht zwischen Leistung und Bezahlung müsse erst wieder hergestellt werden, so der Bühnenverein weiter.
Trotz der Kündigungen gehen die Tarifverhandlungen weiter. Gelingt es bis zum 1.Oktober 2005 nicht, einen Neuabschluss zu erzielen, sind zum ersten Mal seit 1995 wieder Warnstreiks der Orchestermusiker zu befürchten, da ihre Friedenspflicht mit Kündigung der Tarifverträge auch ein Ende gefunden hat.