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Anmeldungsdatum: 26.11.2004
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Verfasst am:
15.09.2007, 12:32 Kriminelle im Schlepptau |
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Computerlecks für Online-Lauschangriffe sind auch bei Kriminellen begehrt. Genau das könnte Schäubles Bundes-Trojaner zum ausgewachsenen Sicherheitsrisiko machen. Informatiker fordern jetzt die Veröffentlichung solcher Schwachstellen - statt Einfallstore für Verbrecher zu schaffen.
Von Frank Patalong
Es ist nicht bekannt, wer beim FBI auf die hirnrissige Idee kam, das geplante Online-Überwachungssystem ausgerechnet Carnivore zu nennen, also "Fleischfresser" oder "Raubtier". Ein System zur Überwachung der Internet-Kommunikation sollte es werden, erfuhr die Öffentlichkeit Ende der neunziger Jahre, und binnen Jahren aufgebaut werden. Ähnliche Pläne hegt jetzt Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble mit dem sogenannten Bundes-Trojaner.
Das Beispiel Carnivor zeigt, das so etwas so leicht nicht ist. Carnivore sollte alles abfangen, belauschen, protokollieren, was da über die Datenwege ging. Dass so etwas technisch möglich war, hatte die Enthüllung des Echelon-Spionagenetzes gerade gezeigt.
Echelon allerdings war über Jahrzehnte gewachsen. Bei Carnivore ging es darum, ein bestehendes Kommunikationsnetz in recht kurzer Zeit überwachbar zu machen. Das aber erwies sich als viel komplizierter, als die FBI-Experten zunächst geglaubt hatten.
Das Projekt bekam zuerst ein Imageproblem, dann den unverfänglichen Namen DCS1000, schließlich war es am Ende: Carnivore scheiterte, weil es den Ansprüchen nicht gerecht wurde. DCS1000 war weit davon entfernt, ein flexibel einsetzbares Werkzeug zur Online-Überwachung zu sein. Bis zum Schluss kam das FBI nie darüber hinaus, bei Serviceprovidern Abhör-PCs zu installieren, um nur die Verbindungen einzelner Rechner mittels so genannter Packet-Sniffer belauschen zu können - viel Aufwand, wenig Ertrag.
ganzer Artikel:
http://magazine.web.de/de/themen/digitale-welt/internet/sicherheit/4558892,f=linkL4_2.html
Sehr schön auch die passende Umfrage dazu:
http://magazine.web.de/de/themen/digitale-welt/internet/sicherheit/4560884.html
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