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Verfasst am:
19.07.2006, 17:35 Regierung: RFID-Massentest zur WM erfolgreich |
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Regierung: RFID-Massentest zur WM erfolgreich
"Identitätsprüfung aller Stadienbesucher war nie vorgesehen"
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Nach den bisherigen Erkenntnissen sind RFID-Chips für den Masseneinsatz bei Großveranstaltungen anwendbar. Dies erklärt die Merkel/Müntefering-Regierung heute in Berlin in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion der BündnisGrünen. Die Oppositionsvertreter hatten bezweifelt, dass die Chips mit der Radiofrequenz-Identitätstechnologie auf den Eintrittskarten zu Spielen der Fußballweltmeisterschaft den Massentest bestanden haben, weil die Identität der Ticketinhaber an den Eingängen der Stadien nur stichprobenartig geprüft worden sei.
Dazu heißt es von Regierungsseite, dass nie vorgesehen war, die Identität aller Stadienbesucher zu überprüfen. Alle Sicherheitskonzepte seien nur von einer stichprobenartigen Kontrolle ausgegangen. Während der Fußball-WM habe jeder Besucher beim Einlass ins Stadion ein elektronisches Drehkreuz passiert. Der Zutritt zum Stadion ohne einen RFID-Chip auf der Eintrittskarte sei nicht möglich gewesen. Beim Passieren des Drehkreuzes wurden die personenbezogenen Daten des Ticketinhabers über eine Datei, die zu einer im Chip gespeicherten Nummer angelegt ist, zur Identitätsprüfung genutzt.
Die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland war die erste internationale Großveranstaltung mit einer elektronischen Zugangskontrolle. Hersteller hatten zuvor erklärt: Wenn die RFID-Chips sich hier bewähren, könnten sie ihre Attraktivität für den Massenmarkt steigern. Philips hat den Auftrag der Fifa bekommen, die Kosten für einen Chip lagen bei rund 10 Cent. Daraus ergibt sich ein Umsatz von rund 320.000 Euro. Wichtiger als das Geld ist jedoch für den niederländischen Elektronikkonzern der Prestige-Gewinn im Bereich RFID, und die Hoffnung auf eine starke Stellung auf dem "Zukunftsmarkt".
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hatte die Speicherung der Personalausweisnummern auf den Tickets kritisiert. Die Ausweisnummer sollte der Identifizierung dienen, damit nur der Käufer das Ticket nutze. Dieses Ziel könnte aber auch ohne Angabe der vollständigen Personalausweisnummer erreicht werden. Schaar warnte vor Missbrauch: Die Nummern würden zur Sicherung des Zugriffs auf die biometrischen Daten verwendet, die seit November letzten Jahres in den Pässen auf einem RFID-Funkchip gespeichert seien.
Kritik an der Datenspeicherung kam auch von FDP und Grünen. "Es wird nicht deutlich, wie die Daten verknüpft werden", beanstandete Grünen-Politikerin Silke Stokar. Es sei nicht ausgeschlossen, dass nach der WM die Daten an Firmen verkauft würden. "Im Bundesdatenschutzgesetz ist eine riesige Lücke", klagte sie. FDP-Politikerin Gisela Piltz sagte: "Aus sicherheitspolitischen Gründen ist die Speicherung nicht nötig." (as)
Quelle: http://www.de.internet.com/index.php?id=2044171§ion=Marketing-News
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