KulturPro
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Anmeldungsdatum: 26.11.2004
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Verfasst am:
02.09.2007, 10:42 zur Schliessung von TESLA |
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Rat für die Künste, Berlin, 28.08.2007
Pressemitteilung zur Kündigung des Medienkunst-Labors TESLA
Der Rat für die Künste kritisiert die Nichtverlängerung des Vertrags mit dem Medienkunst-Labors TESLA und fordert den Kultursenator auf, in Gesprächen mit TESLA und anderen Beteiligten eine Zukunftsperspektive für ein Kompetenzzentrum für Medienkunst in Berlin zu entwickeln.
Die Medienkunst spielt in Berlin seit langem eine wichtige Rolle, sie wird
jedoch vom Senat in unzureichender Weise unterstützt. Seit die 'transmediale' in die Obhut der Kulturstiftung des Bundes übergeben wurde, ist das Medienkunst-Labor TESLA das einzige größere, öffentlich geförderte Projekt in diesem Bereich gewesen. TESLA erfüllt eine für Berlin einmalige Aufgabe, indem es sich in seinem Programm konzentriert um die Produktion, Präsentation und Reflexion von Kunst mit neuen Technologien und Medien kümmert. Zahlreiche Künstler haben im Rahmen des Residenzprogramms neue interaktive und multi-mediale Arbeiten entwickeln können. TESLA spielt schon nach zwei Jahren eine wichtige Rolle im Berliner Kulturleben und hat internationales Ansehen
erlangt. Diese wichtige Position muss auch weiterhin durch eine angemessen ausgestattete Institution besetzt werden, die als Kompetenzzentrum in die Stadt und über sie hinaus wirken kann.
Die vom Senat genannten Begründungen für die Schließung von TESLA sind problematisch. Eine kulturelle Einrichtung mit deutlichem
Alleinstellungsmerkmal und innovativem Auftrag sollte nicht vorrangig aufgrund von Auslastungszahlen beurteilt werden. Wenn finanzielle Mittel, die bislang der Unterstützung von künstlerischer Produktion dienen, in den Bereich der kulturellen Vermittlung verschoben werden, wird Berlin als Ort der innovativen zeitgenössischen Kunst in empfindlichem Maße geschwächt. Wir warnen in dieser Hinsicht dringend vor dem Schaffen von Präzedenzfällen.
Der Rat für die Künste begrüßt gleichwohl das Bemühen des Kultursenators, die vom Rat initiierte 'Initiative Kulturelle Bildung' bei der Kulturprojekte Berlin GmbH anzusiedeln und mit einem eigenen Budget für die Förderung von Projekten der Kulturellen Bildung in Berlin auszustatten.
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