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 Die GEMA - ein Reizthema

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KulturPro
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Anmeldungsdatum: 26.11.2004
Beiträge: 233
Wohnort: Schöppingen/Münsterland


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BeitragVerfasst am: 27.08.2008, 23:59    Die GEMA - ein Reizthema Antworten mit ZitatNach oben

Die GEMA

"Ein Reizthema" -
...und so fing alles an...

nach langer Recherche und vielen Gesprächen mit Künstlern sowie Veranstaltern ist es sicher an der Zeit, dass die Probleme mit der GEMA endlich öffentlich gemachtwerden.
Ein glücklicher Zufall gibt uns Kleinveranstalten und dem großen "Heer" der Künstler die Chance, auf höchster Ebene Gehör zu finden. Im Anhang erhalten Sie von mir und von Frau Zober aus Buxdehude eine schriftliche Begründung für eine Petition an die Bundesregierung.

Gleichzeitig erhalten Sie ein ein Formblatt, mit der Bitte, dieses ausgefüllt an mich oder an Frau Zober zurückzusenden. Wenn auch Sie der Meinung sind, dass auf Grund der angesprochenen Fakten eine Umstrukturierung
der GEMA von Nöten ist, sollten Sie sich diesem "Künstlerbegehren" anschließen.

Es ist unerheblich, ob Sie GEMA-Mitglied sind oder nicht, ob Sie nur sporadisch Veranstaltungen durchführen oder als Kulturverein, Kulturzentrum oder Kleinkunstbühne.
Meine 11-jährige Erfahrung hat gezeigt, dass der Unmut über die Praktiken der GEMA in einer Zeit, in der Künstler und Veranstalter immer schwierigeren Zeiten entgegen gehen, stets mehr zunimmt.

Zahlreiche Veranstalter haben bereits aufgegeben, Vereine reduzieren gezwungenermaßen ihre Veranstaltungen und Künstler müssen immer öfter erfahren, dass gemapflichtige Musik nicht gespielt werden soll und darf. Manche Veranstalter sind dazu übergegangen, die GEMA-Gebühren den Künstlern abzuverlangen. All dies darf nach meiner Meinung nicht länger hingenommen werden.

Gleichzeitig bitte ich Sie herzlich dieses Mail an Ihnen bekannte Künstler und Veranstalter
weiter zu geben, damit eine deutschlandweite Solitarität sichtbar wird.

Nachstehend einige Fakten, die zu einem gewaltigen "Mißverhältnis"
und zu berechtigtem Unmut führen

Liebe Musikanten und Komponisten,
Liebe Kabarettisten und Schauspieler,
Liebe Veranstalter,

seit 11 Jahren betreibe ich nun die Sonthofer Kultur-Werkstatt und seit 11 Jahren kenne ich die GEMA als ein „Reizthema“ gleichermaßen für Veranstalter und Künstler. Zahlreiche Gespräche mit Künstlern aus der ganzen BRD und den benachbarten EU-Ländern zeigen, dass der „Leidensdruck“ zunimmt. Für alle Kleinveranstalter werden die GEMA-Gebühren zu einer echten Existenzbedrohung.
Von Künstlern, auch von jenen, die Mitglied bei der GEMA sind, kenne ich kaum einen, der uneingeschränktes Vertrauen in die Arbeit der GEMA hat.

Grund genug, die GEMA endlich öffentlich zu hinterfragen!

Bevor ich näher auf die Problematik eingehe, möchte ich in aller Deutlichkeit feststellen, dass es nicht darum geht, die Daseinsberechtigung der GEMA in Zweifel zu stellen. Es steht außer Frage, dass geistiges Gut einen hohen Wert darstellt und dass es eine wichtige Aufgabe ist, die Urheberrechte des Einzelnen zu schützen.
Das heißt, der Künstler soll auch die Früchte ernten die er säht und um bei dieser bildhaften Sprache zu bleiben – Jeder Landwirt weiß, wenn er seinen Boden zu sehr auslaugt, werden die Ernten mit der Zeit ausbleiben, weil der Boden „nichts mehr hergibt“.

Aus Sicht der Veranstalter
und ich spreche hier als „Kleinveranstalter“, der sich redlich bemüht diese Bühne für Künstler aller Genres und für den künstlerischen Nachwuchs als „Sprungbrett“ zu erhalten, werde ich nachfolgend einige Fakten aus meiner Erfahrung erläutern, die zu einem unakzeptablen „Missverhältnis“ führen.

Abrechnungsmodus für eine musikalische Veranstaltung:

1. Raumgröße – in unserem Falle 100 qm
2. GEMA-geschützte Werke
3. Höhe der Eintrittsgelder

…und hier zwei Abrechnungsbeispiele:

1. 100 Besucher
2. das komplette Konzert – geschützte Werke
3. Eintritt pro Person 10,-- €
U-Musik (E-Musik hat einen höheren Beitragssatz) 87,00 €

1. 3 Besucher
2. 1 Musikstück – geschütztes Werk
3. Eintritt pro Person ab 11.00 bis 20,00 €
U-Musik (E-Musik hat einen höheren Beitragssatz) 103,00 €

Sonderkonditionen wie die Kleinveranstalterverträge wurden ab 1998 nicht mehr abgeschlossen. Auf Druck von Seiten der Regierung gewährt seit damals die GEMA Sonderkonditionen nach der „Missverhältnisklausel“.
Seit 2008 nun die "Härtefallnachlassregelung".
bitte klicken Sie hier

Eine gute Sache, das Problem war (und es ist noch heute so) allerdings, dass die GEMA mich im Falle der Kultur-Werkstatt, trotz wiederholter „Bittgesuche“, nicht auf diese Möglichkeit aufmerksam machte.
Ein Künstler war der rettende Engel! Seit dieser Zeit erhält die Werkstatt verbilligte
Konditionen. Obwohl diese Regelung in der GEMA-Satzung steht, wird sie von der GEMA zum einen nur dann gewährt, wenn der Veranstalter das Glück hat davon in Kenntnis gesetzt zu werden und zum zweiten auch da nur, wenn die GEMA sich „großzügig“ zeigt.

Soviel zur Problematik für einen Kleinveranstalter. Es kann nach meiner Meinung nicht angehen, dass hier mit unterschiedlichen Maßstäben um nicht zu sagen willkürlich gehandelt wird. Das Gleichheitsprinzip wird in Deutschland, in vielen Bereichen des Rechts, sehr hoch gehalten. Nach meiner Meinung sollte, auch bei der GEMA, gleiches Recht für ALLE gelten.


Nun zu den Künstlern

Meine mühevolle Recherche im Internet, um der Berechnung von Tantiemen für die Künstler auf die Spur zu kommen, war völlig aussichts- und ergebnislos. Erst ein Künstler, der von seinen Bühnenauftritten lebt, konnte mir weiter helfen. Auch er bestätigte mir, dass er seine Kenntnisse erst im Laufe von „Jahren“ erworben hat. Die GEMA ist auf diesem Gebiet nicht sonderlich „mitteilsam“.

Hier nun die (mir geschilderte) zurzeit gültige, Berechnungsgrundlage für Tantiemen an die Künstler.
Die zwei wichtigsten Grundlagen:
1. GEMA-Bezirke – die GEMA teilt Deutschland in 12 Bezirke ein.
2. Anzahl der vom Künstler gemeldeten – eigenen Kompositionen

Berechnungsbeispiele:

Ein Künstler spielt eine Komposition in einem Bezirk in einem Monat 1 x = 1 Punkt
Ein Künstler spielt eine Komposition in einem Bezirk in einem Monat 20 x = 1 Punkt

Ein Künstler spielt eine Komposition in 12 Bezirken in einem Monat 1 x = 12 Punkte
Ein Künstler spielt eine Komposition in 12 Bezirken in 12 Monaten 1 x = 144 Punkte
Höchste zu erreichende Punktzahl
Diese Punktzahl ist der so genannte „ProFaktor“ – die Berechungsgrundlage für folgende Formel:

Punktzahl (MKZ) x 0,014 x 0,67 + 0,33 = 0,339 pro Konzert im Jahr x 4 € = 1,356 €
Punktzahl (MKZ) x 0,014 x 0,67 + 0,33 = 0,339 pro Konzert im Jahr x 8 € = 2,71 €

Der „Wert“ einer Komposition hängt von verschiedenen Kriterien ab (GEMA gemeldet -
ohne CD – mit CD – Rundfunk – Fernsehen etc.).Eine genaue Wertangabe konnte ich nicht erfahren! Zurzeit werden, anscheinend für Kompositionen ohne CD ca. 4 € und mit CD ca. 8 € angesetzt.

… und nun ein kleines Rechenbeispiel, das die Problematik deutlich macht

Ein Künstler spielt auf 60 Konzerten im Jahr in einem GEMA-Bezirk eine Komposition und erhält maximal
ohne CD ca. 81,36 €
mit CD ca. 162,60 €

In diesem Falle haben 60 Kleinveranstalter, in der Größe der Sonthofer Kultur-Werkstatt im Jahr ca. 5220.-- € an die GEMA entrichtet! Dieser Betrag ist nach oben hin offen, je nach Größe des Veranstaltungsraumes.

Lohnend wird diese Geschichte für Künstler, die Konzerte mit ausschließlich eigenen Stücken bestreiten. Das lässt sich, wenn die Formel bekannt ist, gut hochrechnen.
Voraussetzung ist allerdings, dass der Künstler über eine genaue Buchhaltung verfügt, andernfalls verschwinden seine Tantiemen im großen „GEMA-Topf“ und kommen in erster
Linie ein paar Großverdiener zu gute.
Und noch eine „Kuriosität“: Wenn ein Künstler, sprich ein GEMA-Mitglied, eine detaillierte Aufschlüsselung seiner Tantiemen verlangt, muss er dafür „Bearbeitungskosten“ bezahlen.
Soviel zur Solidarität mit den Mitgliedern! Vergleichbares sollte sich ein Handwerker bei der Erstellung seiner Rechnung erlauben!
Im Gegenzug berechnet die GEMA bei nicht ordnungsgemäßen Meldungen von Veranstaltern einen 100-%igen Aufschlag.

Sicher gibt es noch so einiges diesen Ausführungen hinzuzufügen. Möglichkeit dazu erhalten Sie, wenn Sie das beigefügte Formblatt ausfüllen.
Ein glücklicher Zufall wollte es, dass ich Nina Zober, Leiterin des Theaters im Hinterhof in Buxtehude kennen lernte. Auch Sie hat einschlägige Erfahrungen mit der GEMA gemacht.
Frau Zober gelang es, das Interesse an dieser Problematik bei Frau Dr. Martina Krogmann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu wecken, die ihrerseits bereits die Rechtsabteilung im Kanzleramt informierte.
Der Boden für eine öffentliche und politische Auseinandersetzung mit der GEMA ist bereitet.
Nun müssen die Künstler und die Veranstalter von ihrem Recht gebrauch machen, eine breit angelegte Petition bei der Bundesregierung einzureichen, damit diese tätig werden kann und muß.

Inhalt der Petition:
Künstler, Veranstalter, Kulturvereine etc. beantragen
• Genaue und für jeden verständliche Geschäftsbedingungen
• Größtmögliche Transparenz
• Änderung der Beitragberechnungsgrundlagen für Kleinveranstalter
• Offenlegung und Vereinfachung der Berechnungsgrundlagen zur Auszahlung der Künstlertantiemen,
• Änderung der Inkasso-Modalitäten
Wenn Ihnen/Euch auch daran gelegen ist, in Sachen GEMA zu einem guten Miteinander zu kommen, bei dem Künstler und Veranstalter gleichermaßen zu ihrem Recht kommen, dann bitte ich Sie/Euch das Formblatt auszufüllen und bis spätestens 30.09.2008
an die:
Sonthofer Kultur-Werkstatt GmbH – Altstädter Str. 7 – 87527 Sonthofen
zu faxen: 08321-68793 oder per Post zu schicken (Mail ist nicht ausreichend da die Unterschrift von Nöten ist).
Oder an:
Theater im Hinterhof / Schule für Gesang und Schauspiel A Cappella
Leitung: Nina Zober - Hauptstrasse 34 - 21614 Buxtehude

Außerdem bitten wir Euch/Sie diesen Brief an bekannte Künstler und Veranstalter weiter zu reichen. Der Erfolg hängt davon ab, wie groß die Resonanz ist. Denn nur so, wird der „Leidensdruck“ deutlich – Gemeinsam sind wir stark! –


Sonthofen, den 15.08.2008

Monika Bestle
Sonthofer Kultur-Werkstatt GmbH

Download des Petitionsformular: http://www.kult-werk.de/allgemeines/BilderAllgemein/PetitionFormular2.pdf

Quelle: NMZ & http://www.kult-werk.de/

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Zuletzt bearbeitet von KulturPro am 17.06.2009, 10:29, insgesamt 2-mal bearbeitet

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BeitragVerfasst am: 07.10.2008, 12:29    Re: Die GEMA - ein Reizthema Antworten mit ZitatNach oben

Achtung - Wichtiger Hinweis -
Die "Sammelaktion" wird verlängert!
Petitionen die bis zum 31. Oktober 2008 gesendet werden,
werden bei der Gesamtpetition berücksichtigt!

das Petitionsformular erhalten Sie hier:
http://www.kult-werk.de/allgemeines/BilderAllgemein/PetitionFormular2.pdf

Bitte senden Sie das ausgefüllte Formular an
Sonthofer Kultur-Werkstatt GmbH
Altstädterstrasse 7
87527 Sonthofen

oder per Fax an 0 83 21 - 6 87 93


Bitte informieren sich auch über die Aktion auf der Website von:
www.kult-werk.de

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